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Die Zeit der Kreuzzüge

Die Kreuzfahrerstaaten im engeren Sinne sind die als Ergebnis des Ersten Kreuzzugs in Palästina und Syrien errichteten vier Staaten:

das Königreich Jerusalem mit seinen Vasallen,
das Fürstentum Antiochia,
die Grafschaft Edessa und
die Grafschaft Tripolis.

Die ständigen Kriege zwischen den islamischen Mächten ermöglichten es den Kreuzfahrern, das Küstenland an der Levante zu besetzen und für den Nachschub offen zu halten. Das Land wurde auch als Outremer (von altfranzösisch outre mer, oltre mer, jenseits des Meeres‘ bzw. ‚Übersee‘) bezeichnet. Diese Bezeichnung ist insofern passender, als schon nach kurzer Zeit nur wenige der eingewanderten Westeuropäer Kreuzfahrer im eigentlichen Sinn waren. Die in den zeitgenössischen Quellen als Franken bezeichneten Westeuropäer, die sich nach dem Ersten Kreuzzug in der Region ansiedelten, stellten dabei eine privilegierte Minderheit dar, während die Mehrheit der Bevölkerung nicht-katholische Christen, Juden und Muslime umfasste. Obwohl Syrisch, Armenisch und Griechisch in den jeweiligen Teilen der Region verbreitet war, wurde als Verkehrssprache von der einheimischen Bevölkerung Arabisch benutzt. Die „fränkischen“ Siedler sprachen weitgehend Französisch – in der Grafschaft Tripolis vorwiegend Okzitanisch.

1099 n. Chr. bis 1293 n. Chr.:
nach knapp vierhundertundsiebzig Jahren mohammedanischer Expansion durch das Schwert folgen zwei Jahrhunderte christlicher Verteidigung und (Rück-)Eroberung in Form der Reconquista und diverser Kreuzzüge.

1389 n. Chr.:
Schlacht auf dem Amselfeld. Ein christliches Heer der Serben, Bosnier und Bulgaren wird von einem muslimischen Heer vernichtend geschlagen. Die christlichen Balkanstaaten werden muslimische Vasallen.

Noch im 14. Jh. schrieb der berühmte Gelehrte Ibn Chaldun, das Judentum sei zwar fähig, sich politisch im Diesseits zu behaupten, doch es habe keinen universalen Anspruch, umgekehrt habe das Christentum zwar einen universalen Anspruch, doch es verfolge ihn nicht mit politischen und militärischen Mitteln. Der Islam sei beiden Religionen überlegen, weil er beides vereine: „Im Islam ist der Djihad gesetzlich vorgeschrieben, weil er einen universalen Auftrag hat und gehalten ist, die gesamte Menschheit freiwillig oder gezwungen zur Religion des Islams zu bekehren” (The Muqaddima).